Ein Blick in das Stralsunder Werft-Hochhaus
Die Stralsunder Bürgerschaft hat den Kauf des sogenannten Werft-Hochhauses beschlossen. Bei einem Pressetermin gab es nun erstmalig die Möglichkeit nach jahrelangem Leerstand einen ersten Blick in das ehemals modernste Bürohaus der DDR zu werfen.
Die Aufnahmen zeigen einige Eindrücke des Rundganges bis zum obersten Stockwerk, sowie auf das Dach des Gebäudes.
Eckdaten Werfthochhaus:
Gebaut 1972 bis 1974
Errichtet als 11-geschossiges Verwaltungsgebäude der Volkswerft Stralsund mit 42 m Höhe und ca. 8.000 m² Bürofläche
Tragkonstruktion besteht aus einem Stahlskelett mit Stahlbetondecken und Wänden aus Stahlbeton bzw. Mauerwerk
Gebäude mit zwei Treppenhäusern und drei Aufzügen erschlossen
Galt mit seinen Großraumbüros derzeit als modernster Büro-Komplex der damaligen DDR
Angesiedelt waren hier die Bereiche Personalwesen, Projektierung und Forschung
Genutzt wurde das Bürogebäude bis 2002
2014 durch den damaligen Eigentümer der Werft versteigert
2023 Kauf des Hauses durch die Hansestadt Stralsund
Gestaltung der Gebäudehülle mit Fensterbändern, geschosshoch verglasten Treppenhäusern (eines davon mit Laubengängen) und backsteinverblendeten, geschlossenen Wandscheiben.
Paternoster mit Travertinverkleidung der Wandbereiche an den Zugängen.
Vom renommierten DDR-Formgestalter Lutz Rudolph geschaffene Kunst für das Werfthochhaus:
Band aus bunt emaillierten Stahlplatten mit abstrahierten Motiven zum Thema Volkswerft im Brüstungsbereich des 1. Obergeschoss über dem Haupteingang an der Ostfassade.
Plastische Rückwand aus Kalkstein im Foyer, gegenüber der Haupteingangstür, die abstrahierend Motive aus dem Schiffsbau aufnimmt. Die beiden Hände scheinen auf umsetzende (Schraubenschlüssel) und planende (Zeichengerät) Techniker anzuspielen.
Betonrelief links vor dem Haupteingang, dass sowohl Stahlplatten als auch Wogen assoziieren lässt